Seggenrohrsänger

Den Seggenrohrsänger (Acrocephalus paludicola) gab es einst in vielen Niedermooren im Norden und Osten Deutschlands. Heute ist er wahrscheinlich der seltenste Brutvogel in Deutschland. In Brandenburg gab es ihn bis 2015 im Nationalpark Unteres Odertal, aktuell ist das Revier möglicherweise mit Durchzüglern besetzt. Die Oder stellt mittlerweile die westliche Verbreitungsgrenze dar. Sein Hauptvorkommen liegt heute in Polen, Ukraine und Weißrussland. Die Art ist in Brandenburg, Deutschland und weltweit akut vom Aussterben bedroht.

Der Seggenrohrsänger ist eine Art der nassen Niedermoore. Von anderen Rohrsängern ist er gut durch seinen charakteristischen Gesang zu unterscheiden: eine Art Schnarren, welches durch kurze Pfeiftöne unterbrochen ist. Der Gesang ist bis zu 200 Meter weit zu hören und erklingt in der Dämmerung. Das Weibchen kümmert sich allein um den Nestbau und die Jungenaufzucht, es braucht dafür viele Insekten. Die Art ist ein Zugvogel und überwintert in Westafrika.

Die größte Gefährdung für den Seggenrohrsänger ist die Entwässerung und Trockenlegung der Niedermoore. Aber auch die einsetzende Verbuschung, welche auf die Aufgabe der Nutzung folgt, wirkt sich negativ aus. Der Seggenrohrsänger ist nach Bundesnaturschutzgesetz und der europäischen Vogelschutzrichtlinie (Anhang I) geschützt.

Gebiet

  • Naturpark Westhavelland

Kategorien

  • Vögel