Landwirtschaft

Die Landwirtschaft in der heutigen Form entwickelte sich maßgeblich nach den großen Meliorationen des 18. Jahrhunderts. Landschaftsprägend sind dabei die weiten Wiesen- und Weidegebiete. Bis Mitte des letzten Jahrhunderts wurde das Gebiet überwiegend extensiv und kleinflächig genutzt. Die Düngung spielte eine untergeordnete Rolle, weil die temporären Überschwemmungen der Havel und ihrer Nebenflüsse den Nährstoffbedarf der extensiv genutzten Flächen weitestgehend deckten. Die Pflanzenbestände zeichneten sich durch eine hohe Artenvielfalt aus.

Das Landschaftsbild änderte sich sukzessive mit der Bodenreform 1945, der anschließenden Kollektivierung in der Landwirtschaft und der Einführung industriemäßiger Wirtschaftsweisen. In den 70er und 80er Jahren wichen die kleinen Flächen mit Strukturelementen wie Hecken und Feldgehölzen großen, einheitlich bewirtschafteten Schlägen. Der verstärkte Einsatz von Dünger und Pflanzenschutzmitteln veränderte die Pflanzengesellschaften zugunsten ertragsstarker Nutzgräser. Niedermoorflächen wurden entwässert und in Ackerland umgewandelt, Grünland oft in Wechselwirtschaft genommen. Die Artenvielfalt der Flora und Fauna ging großflächig zurück und konzentrierte sich weitestgehend auf die Niederungsflächen der Havel und ihrer Nebenflüsse.

Mit der politischen Wende kam es zur Umstrukturierung und Neuausrichtung in der Landwirtschaft, die erheblichen Arbeitsplatzabbau und großflächige Extensivierung zur Folge hatte. Neben großen Agrargenossenschaften etablierten sich landwirtschaftliche Familienbetriebe im Haupt- und Nebenerwerb. Das Landschaftsbild wird durch weite Niederungsflächen aber auch durch Ackeranbau geprägt. Auf den Ackerflächen dominiert heute der Anbau von Getreide sowie Raps und seit einigen Jahren auch zunehmend Mais.

Die meisten Niederungsflächen im Naturpark sind als Naturschutzgebiete gesichert und die Maßgaben für die landwirtschaftliche Flächennutzung sind in den Verordnungen der Schutzgebiete festgelegt. Finanziert werden Sie über das EU-Förderprogramm für NATURA 2000-Gebiete (Art. 30 RL) und das Kulturlandschaftsprogramm des Landes Brandenburg (KULAP). Zusätzliche Maßnahmen wie zum Bsp. eine spätere Nutzung der Flächen für besonders spätreproduzierende Arten werden über den Vertragsnaturschutz finanziert.

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