Plaggen von Heideflächen im Naturpark

Am Rande des Naturschutzgebietes "Gülper See", in unmittelbarer Nähe der Bockwindmühle, wurde eine ca. 0,85 ha große Fläche "geplaggt". Beim sog. Plaggen wird die Vegetationsschicht und die Rohhumusauflage inkl. eines geringen Anteils der oberen Bodenschicht maschinell abgetragen, um die Heidefläche zu pflegen und wieder neu zu beleben.

Kartiert wurde die Fläche als  Sandtrockenrasen, eine Grasnelken-Flur und Blauschillergras-Rasen mit spontanem Gehölzbewuchs. Sie weist vor allem im westlichen Teil einen deutlichen Heideanteil und insgesamt eher spärlichen Gehölzbewuchs auf. Es handelt sich um ein nach § 30 BNatSchG i. V. m. § 18 BbgNatSchAG gesetzlich geschütztes Biotop. Die Maßnahmenumsetzung erfolgt standortangepasst im Zeitraum im Januar diesen Jahres.

Alle maschinellen Arbeiten wurden von einer Fachfirma aus der Lüneburger Heide durchgeführt. Dabei wurden ausschließlich langsam fahrende Spezialmaschinen und geschultes Personal eingesetzt. Das anfallende, organische Material wurde fachgerecht entsorgt. Mit der Maßnahme erfolgte eine Pflege, und Wiederherstellung gebietstypischer, sandgeprägter Offenlandlebensräume und ihres charakteristischen Arteninventars. Sie fördert u. a. die Regeneration überalterter Heidebestände und die Offenhaltung von Trockenrasenbeständen an der Prietzener Mühle. Einer flächigen Vergrasung und Vermoosung wird entgegengewirkt.

Durch die Bearbeitung kommt es zum Nährstoffaustrag, welcher günstige Standort- bzw. Konkurrenzbedingungen für verschiedene Pflanzen- und Tierarten schafft. Es ist davon auszugehen, dass die vorhandenen Heide-Altbestände noch in diesem Jahr blühen und aussamen. Nach etwa drei Jahren sollte sich wieder ein standorttypischer Vegetationsbestand aus der im Boden vorhandenen Samenbank und den verbliebenen Wurzelstöcken auf der gesamten Fläche entwickelt haben.

Initiiert und fachlich betreut wurde die Maßnahme von der Naturparkverwaltung. Die Finanzierung erfolgte über Mitteln des Vertragsnaturschutzes. Verantwortlich sind Katharina Bittmann und Marei Grodd.

Gebiet

  • Naturpark Westhavelland

Meldung vom 06.02.2023