Gemeinsam gegen Störenfriede
Westhavelland. Im Rahmen der Bundesweiten Aktionstage zum Umwelt- und Gewässerschutz (BAGU) führten Mitte Mai die Naturwacht im Natur- und Sternenpark Westhavelland und die Wasserschutzpolizei der Polizeidirektion West erstmals gemeinsam Kontrollen in den Schutzgebieten Unter Havel Nord und Untere Havel Süd durch. Ziel ist, die Einhaltung der Regeln in diesen wichtigen Rückzugsgebieten für Tiere und Pflanzen zu sichern und dafür zu sensibilisieren.
Bei den Kontrollen waren zwei Ranger der Naturwacht, Dr. Thomas Klinner und Clemens Herche, zusammen mit jeweils zwei Beamten der Wasserschutzpolizei unterwegs. Sie überprüften, ob Besucher die Vorschriften in den Schutzgebieten beachten. Dabei stellten sie rund 60 Verstöße fest. Besonders häufig waren illegales Parken, das Fahren mit Fahrzeugen abseits der Straßen sowie das Zelten und Feuer machen an unerlaubten Stellen. Aber auch Boote, die den Schilfgürtel befahren und dort festgemacht haben sowie unangeleinte Hunde registrierten die Ordnungshüter im Rahmen ihrer Touren. „Hunde können gerade im Frühjahr Vögel stören oder sogar töten, die am Boden brüten. Das ist insbesondere in diesen Naturschutzgebieten unbedingt zu vermeiden, weil wir hier Brutvorkommen von streng geschützten Arten wie Rotschenkel oder Kiebitz haben“, so Klinner.
„Die registrierten Verstöße sind noch vergleichsweise wenige. Bei dem nasskühlen Wetter waren aber auch weniger Menschen unterwegs“, erklärt Ranger Thomas Klinner. Für den Sommer rechnet die Naturwacht bei der Gebietskontrolle mit deutlich mehr Besuchern und leider auch mit mehr Verstößen.
Die erste gemeinsame Tour werten Naturwacht und Wasserschutzpolizei als Erfolg. Für die Sommermonate sind weitere gemeinsame Gebietskontrollen geplant. Ziel ist es, die Menschen für den Schutz der Natur zu sensibilisieren und die Regeln in den Schutzgebieten besser durchzusetzen. Naturschutzgebiete sind besondere Orte, die Menschen nur auf den ausgewiesenen Wegen betreten dürfen. Sie dienen dem Schutz von Tieren und Pflanzen. Vor allem im Frühjahr, wenn viele Tiere ihre Jungen aufziehen, sind Störungen hier unbedingt zu vermeiden.
Hintergrund Naturwacht Brandenburg
Die Rangerinnen und Ranger der Naturwacht Brandenburg arbeiten seit 1991 in den 15 Nationalen Naturlandschaften (Großschutzgebieten) des Landes und füllen das Motto „Mittler*innen zwischen Mensch und Natur“ mit Leben. Auf rund 9.000 Quadratkilometern – einem Drittel der Landesfläche – sind sie unterwegs und erfassen Daten zu Tier- und Pflanzenbeständen, Grundwasserspiegeln sowie zur Qualität von Gewässern. Sie setzen im Nationalpark, den drei Biosphärenreservaten und den elf Naturparken zahlreiche Natur- und Artenschutzmaßnahmen um und kontrollieren deren Erfolg.
Gleichzeitig sind die 90 Rangerinnen und Ranger ansprechbar für alle, die in den Nationalen Naturlandschaften leben, arbeiten oder zu Gast sind. Sie begleiten jährlich rund 10.000 Interessierte auf mehr als 500 geführten Touren, teilen ihr Wissen und sensibilisieren für richtiges Verhalten in den Schutzgebieten. Damit stärken sie auch den Naturtourismus in der Region. Ein weiteres Arbeitsfeld ist die Bildung für nachthaltige Entwicklung, BNE: In ihrer Arbeit mit Junior-Ranger-Gruppen oder in Schul-AGs wecken die Ranger*innen Interesse an Natur- und Umweltschutz.
Mehr als 350 Freiwillige unterstützen die Naturwacht Brandenburg bei diesen vielfältigen Aufgaben. Seit 1997 arbeitet die Naturwacht unter dem Dach der Stiftung NaturSchutzFonds Brandenburg. Mehr Informationen unter: www.naturwacht.de
Quelle, Sabine Clausner, Naturwacht
Gebiet
- Naturpark Westhavelland
Meldung vom 02.06.2025